Montag, 9. März 2015

Sophie und Ihre Widerstand-Worte

Ich fand diesen Brief von Sophie Scholl!  Kennen Sie Sophie oder „die Weiße Rose?“  Nein?  Dann lesen Sie bitte diesen Brief.



Liebe Tochter,

Wie heißt du?  Vielleicht ist Rose dein Name, weil das so hoffnungsvoll ist.  Die Welt braucht die Hoffnung, oder?

Ich muss etwas sagen.  Rose, es tut mir Leid.  Es tut mir Leid, dass ich nicht für dich da sein könnte.  Es tut mir Leid, dass ich lebe nicht, so dass du leben könntest.

Ich möchte mich erklären, weil du kennst mich nicht.

In meinem Leben war ich Studentin in der Universität von München.  Ich studierte Philosophie und Biologie und ich wollte Ärztin sein.  Aber ich probierte eigentlich eine Ärztin des Zweiten Weltkrieg sein.  Eine „Ärztin“ gegen Nationalsozialismus.  Verstehst du?  Ich, deine Mutter, war deutsche Widerstandskämpferin, einen Titel, der sehr schwer zu tragen war.

Aber ich war nicht immer gegen die Nazis.  In Wahrheit war ich in der Bund der deutschen Mädchen – der BDM.  Jetzt ist es schwer, mich an diese Zeit zu erinnern, als ich die Uniforme und patriotische Lieder geliebt habe.   Alle meine Freunde sind da, ich dachte, Und so muss ich auch da sein!  

Mein Vater widersprach.

Mein Vater, Robert Scholl, war immer gegen das Nationalsozialismus.  Immer.  Im ersten Weltkrieg (als er Pazifist und Arzt war) hat er meine Mutter getroffen.  Meine Mutter war die schönste Frau in der Welt.  Was für ein Paar!  (Und was für einen Opa und eine Oma…)

 Und so war ich bei dem BDM.  Mein Vater erlaubt es.  Dann kam die Zweifel für meinen Bruder und mich.  Warum kann ich nicht mein Lieblingslied spielen? dachte Hans.  Wo gibt es die Freiheit hier? dachte ich.

Die Freiheit war für mich das wichtigste Ideal geworden.  Ich muss die Freiheit finden.  Ich muss die Freiheit finden.  Es gibt weder Freiheit noch Gerechtigkeit.  Meine jüdische Freundin Luise, die kenne ich von der Schule, in den BDM nicht erlaubt war.  Ich schrieb mit Verwirrung, Warum darf Luise, die blonde Haare und blaue Augen hat, nicht Mitglied sein, während ich mit meinen dunklen Haaren und dunklen Augen BDM-Mitglied bin?“


1942 ging ich nach München in der Universität – der Geburtsort der Weiße Rose.  Mein Bruder, seine Freunde, und ich waren „Wort-Schenkenden.“  Unsere Flugblätter  gegen Nationalismus waren Körner, die durch Deutschland geplant war.  Telefonzellen. Telefonbücher.  Postfächer.  Wir haben überall die Wort-Körner gepflanzt.  Statt „Deutschland über alles“  hatten wir „Widerstand-Worte“ überall.  


Und so war ich Wort-Pflanzer während des Krieges.  Die Flugblätter waren unsere Waffen in unserem gewaltfreien Kampf.

Ich bereue nichts.  Nachdem ich viele Flugblätter von die Balkonanlage der Uni geworfen habe, ist meine Verhaftung passiert.  Ich war natürlich schuldig und ich sagte die Wahrheit.  Immer die Wahrheit.


Vor, während, und nach meinem Lebensende, Vatis Lieblingszitat von Goethe in meinem Herz bleibt: Alle Gewalten zum Trotz sich erhalten.  Stimmt.

Wenn ich noch am Leben wäre, vielleicht würde meine Liebe Fritz dein Vater sein.  
Oder vielleicht nicht.  
Vielleicht hätte ich keine Kinder.  Aber...ich hätte eine Rose gehabt.  Das stimmt.  Das stimmt weil die Blumen so wichtig sind, wenn die Welt so traurig ist.  Wenn ich noch am Leben wäre, würde ich eine Rose wie du bemuttern.

Du bist meine Blume, meine Tochter, und meine Rose.  Du musst  in dieser Welt blühen.  Für mich, bitte.  Du und deine Blumenfreunde müssen blühen.  

Im Jahre 1943 am zweiundzwanzigsten Februar starb ich.  Ich war nur einundzwanzig Jahre alt.  Aber an diesem Tag – mein „Todestag“ – habe ich eine Rose gepflanzt.  Bitte blühe für mich.  Bitte blühe für die Freiheit und der Frieden.  Und bitte blühe für alles.

Grüße von Himmel,
Sophie Scholl

P.S. Es gibt Videos über mein Leben und die Weiße Rose gibt es.  Das gefällt mir!!!  Du kannst mich hier sehen!

(Alles über mich!)


(Hier ist der ganze Film „Sophie Scholl, Die Letzen Tage“)


(Das war die Befragung, als habe ich  alle die Fragen beantwortet.)


(Das war mein Gericht!)


(Hier ist ein sehr guter Film über die Weiße Rose.)

Die Musik bringt die Hoffnung.  Jetzt gibt es ein Lied und ein Oper, die  „die Weiße Rose“ heißen.


(Konstantin Wecker singt „die Weiße Rose.“)


(Die Oper „Die Weiße Rose“ von Zimmerman ist hier!)

Danke, Rose.  Vielen Dank.


Das war sehr interessant, oder?  Sophie Scholl ist ganz toll!  Sie war ein Licht in einer dunklen Zeit.  Danke, Sophie!

4 Kommentare:

  1. Eine spannende Geschichte, kreativ erzählt! Sophie hört sich sehr stark und mutig an. Es hat mir besonders gefallen, dass sie an ihre Ideen so stark glaubte, und dass sie nichts bereute. Der Film sieht auch super gut aus... ich möchte mehr über diese Widerstandskämpfer lernen.

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  2. Ich mag dieses Form der Erzählerung! Der Brief zeigt klar, dass Sophia Scholl Mut und eine starke Hingabe daran, was sie für Recht hielt, hat--es ist sehr inspirierend! Die Gerichtszene sieht sehr spannend aus!

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  3. Ich finde deine Posts immer sehr kreativ. Ich bin überrascht, dass Sophie nicht bekannt in den USA ist. Sie ist tapfer und sie kämpfte einen totalitären Regierung ohne Gewalt. Nur mit Bücher. Ich wäre nicht so tapfer, wenn ich in diesem Zeitraum gelebt hätte.

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  4. Ich auch immer liebe deine Posts und denke, dass ich mehr lesen muss. Und für Sophie, ja, ist es immer traurig, dass Leute wie sie in dem Schatten bleiben müssen, aber am ende, nach dem Krieg, können sie ihre Gedichte mit stolz erzählt.

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